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BECKENBODENTHERAPIEBALL
FASZIEN IMAGINATION
Der Beckenboden, von bodenlos bis bodenständig
Die Bauchmuskulatur, von schwach bis bremsaktiv
- EINE TRAININGSANALYSE -
VON RENATE TANZBERGEr
Das ursächliche, dreifache Problem
im Beckenboden Bauchmuskeltraining
Schließlich geht es um die (physio-)therapeutische Verantwortung in der Unterweisung von Patienten mit z. T. gravierenden Dysfunktionen, die nicht blindlings und somit nutzlos „behandelt“ werden dürfen.
Was spricht gegen die Rückenlage als Ausgangsstellung
für ein Beckenboden- und Bauchmuskeltraining?
In unzähligen, immer gleichen Übungsangeboten aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts (u. a. die sog. Kegelübungen) bis zu ähnlichen Maßnahmen heute - oftmals modern in Apps aufbereitet - wird unreflektiert übersehen, dass lagebedingt
Wie vor aller Augen, kann es sein, dass
Die anti-therapeutische Perspektive
Wie oben postuliert ist ein Beckenboden-Bauchmuskeltraining aus funktionsspezifischer Sicht in der R ü c k e n l a g e kontraproduktiv.
Begründung und Beweisführung
Die funktionsspezifische Perspektive
Laut Definition ist ein Boden: „ D a s U n t e r s t e v o n e t w a s “ .
Eine schlichte Erklärung! Und doch für die hier zur Debatte stehenden, uralten „Übungsfallen“ eine brauchbare Aussage. Denn noch stirbt die Hoffnung nicht, dass das Licht der Erkenntnis für wirksames und nachhaltiges Üben unter Ausschluss von Fehlbelastungen in der Beckenboden-Bauchmuskel-Szene eines schönen Tages angehen wird.
Rückenlage: Der Einfluss der Schwerkraft
Im Vergleich zum in der Bipedie aufgerichteten Menschen, ändern sich beim liegenden Menschen Zugkraft und Wirkung auf die Körperabschnitte.
Das physikalische Grundprinzip lautet: Jeglicher Stellungswechsel im Raum verändert reaktiv die funktionellen Bedingungen und Resultate eines Übungsangebotes. Ein Umstand, der jedem Physiotherapeuten spätestens seit seiner Berufsausbildung bekannt und bewusst sein müsste.
Rückenlage: Die Positionen von Becken und Beckenboden im Raum
Rückenlage: Der Schwerkrafteinfluss auf die myofaszialen Funktionen
Die Situation der Beckenbodenmuskulatur
Die Situation der Bauchmuskulatur
Plädoyer für ein funktionsspezifisches Training
Therapeutisch muss ein defizitärer Tonus zur Förderung der muskulären Reaktionsbereitschaft in denjenigen Stellungen aufgebaut werden, in denen diese Kräfte im Lebensalltag gebraucht werden und (re-)aktiv erfolgen!
Diese spezifischen Leistungen m ü s s e n im Blick eines physiologischen Beckenboden-Bauchmuskel-Trainings sein:
1.
Das schnell-reaktive, die Kontinenz sichernde Abfangen plötzlich einwirkender Druckstöße, wie sie
2.
Die regelrechte Organtopographie von Blase mit Urethra und/oder Uterus mit Vagina und/oder Rektum mit Analkanal und/oder des Beckenbodens
3.
Die forderungsadaptive Schnür- bzw. Öffnungsleistung der äußeren Schließmuskulatur von Harnblase und Darm
Aus den genannten körpereigenen Leistungen ergeben sich, im Sinne eines therapeutischen Leitfadens, die folgenden Konsequenzen:
Ad 1: (Re-)Aktivieren der Levatorfunktion
Ad 2: Deszensus präventive bzw. kurative Angebote
Ad 3: (Re-)Aktivieren der Schnürfunktion
Dem Lebensalltag der Menschen und den Strukturen und ihren Funktionen angepasste Ausgangsstellungen - im Sinne eines funktionsspezifischen extrinsischen Trainings – sind:
Der Sitz
Der Stand
Keine Regel ohne Ausnahme:
Bei passagerem Hypotonus in beiden Muskelgruppen, z. B. nach einer Schwangerschaft und vaginaler/vaginal-operativer Geburt, sollte anfangs in Bauchlage geübt werden.
Warum?
Übungsbeispiele:
„Aktive Kissen-Bauchlage“, „Der Boden gibt die Kraft zurück“ oder später „Anstieg der Bauchmittellinie“ aus dem Tanzberger-Konzept®. (Siehe Tipps im Anschluss an den Beitrag)
Auf den Schlusspunkt gebracht
Im Beckenboden- und Bauchmuskeltraining müssen
P h y s i o l o g i e und P a t h o p h y s i o l o g i e
gleichermaßen der wegweisende Kompass sein!
Das Tanzberger-Konzept e.V.