Das Tanzberger-Konzept

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BECKENBODENTRAINING

getaktet

oder

 RHYTHMISCH ?

Eine Interpretation der Phänomene 


Genau genommen bezeichnen die Begriffe Takt und Rhythmus unterschiedliche Aufeinanderfolgen - und dennoch werden sie häufig synonym verwendet.

Beckenbodentherapeut:innen jedoch sollten die jeweilige Eigensinnigkeit der Phänomene näher bestimmen können. Denn zur therapeutischen Verbesserung der Bewegungsqualität im systemischen Kontinenz-Training spielen rhythmisch inszenierte Bewegungen eine tragende, kurative Rolle; mechanisch getaktete Anspannungen dagegen erzeugen eher negative Effekte (s. u).

Worin bestehen die charakteristischen Unterschiede beider Phänomene?

TAKT - Eigenschaften und Wirkungen


  • Takt ist menschengemacht - der Wille ist Maßstab
  • Künstlich geregelte Gleichheit - zur Beherrschung und Kontrolle
  • Gleiche Wiederholungen - maschinenartige Abläufe
  • Metrische Regelmäßigkeit - zeitlich festgelegte Bewegungsabfolgen 
  • Ausschluss individueller Bewegungen - in gleichem Schritt und Tritt mar-schieren müssen
  • Genauigkeit - regelmäßig getaktet, wie Bus- bzw. Zugfahrten

Brückenschlag Beckenbodentraining -

Beispiele und negative Folgeerscheinungen


Der metrische Bewegungsauftrag – verbal oder auch mithilfe eines Biofeedbackgeräts – gibt vor, den Beckenboden willentlich in einem willkürlich vorgegebenen Sekundentakt anzuspannen, z. B.

  • Anspannen - 5 sec. Spannung halten - 5 sec. Entspannen;
  • allmähliche Steigerung der Spannungs-Entspannungs-Frequenzen bis zu 10 sec. 

An diesem Schema wird deutlich, dass getaktetes Spannen und Lösen ein von körperlichen Bedürfnissen losgelöstes Verfahren ist. Stur getaktetes Anzählen von Bewegungswiederholungen ergibt eine destruktive Dynamik.


Die nachteiligen Folgen sind:

  • Muskuläre Fehlspannungen
  • Labile Kontinenz
  • Versäumte Sensibilisierung der kinästhetischen Wahrnehmung. Denn: Wird die gesamte Aufmerksamkeit auf Zählzeiten bzw. auf die angesagte Zahlenabfolge oder auf optische bzw. akustische Apparatesignale fokussiert, kann sich die Feinwahrnehmung der Bewegungsempfindung kaum entwickeln.


Unschwer lässt sich erkennen, dass die isoliert getaktete Vorgehensweise im Beckenbodentraining eine kontraproduktive Einflussnahme darstellt.

Ein bleibender Effekt kann sich nur über natürliche, d. h. rhythmische, organisch-systemische Anforderungen einstellen und erhalten. Die muskuläre Kontinenzsicherung ist auf ein sich eutonisch anpassendes Gleichgewicht ausgerichtet und angewiesen.


RHYTHMUS - Eigenschaften und Wirkungen


Leben wird von Rhythmen bestimmt:


Rhythmen sind dynamische Anpassungen auf biologische Einflüsse und funktionelle Forderungen des Organismus

  • sie sind innerhalb des systemischen Verbunds physiologischer Impulsgeber
  • sie sind Grundmuster eines kontinuierlichen Phänomens


Rhythmus verändert sich ständig

  • er ist ungleich und erneuert sich
  • er beherrscht nicht - wird nicht beherrscht


Rhythmus ist eine entwicklungsfähige, verwandelnde Kraft

Beispiele aus dem Lebensalltag


Der zirkadiane Rhythmus (= rings um den Tag, 24-Stunden-Rhythmik) bestimmt die menschliche Gesundheit. Die Chronobiologie spricht vom endogenen Rhythmus. Beispiele sind   u. a.   der   Atem- und Herzrhythmus, der situativ angepasste Blutdruck, die Wach- und Schlafphasen.

Beziehung zum Tanzberger-Konzept®


Meine auf vielen Seminaren zur Atemlehre gewonnenen, praktischen Selbsterfahrungen führten zu der Erkenntnis, den physiologischen Rhythmus der Atemphasen für die Tonus-Regulierung der Beckenboden-Sphinkter-Muskulatur physiotherapeutisch zu nutzen. Seitdem begleiten stimulierende Atembewegungen die therapeutischen Beckenbodenreaktivierungen rhythmisch

Fazit

Takt ist der Gegenbegriff zum Lebensrhythmus.

Rhythmus ist der natürliche Schlüsselbegriff im Kontinenz-Training!

Literatur:

Schmitt, J., L., Atemheilkunst, Humata Verlag Harold S. Blume 6. Auflage 1981

Salgaro, M., Vangi, M., Mythos Rhythmus, Wissenschaft, Kunst und Literatur um 1900, Franz Steiner Verlag 2015

Tanzberger R. et al., Der Beckenboden, Funktion, Anpassung und Therapie, Das Tanzberger-Konzept®, Elsevier GmbH München, 4. Auflage 2019Bildquelle: https://www.pngegg.com/de/search?q=Rhythmus

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