Das Tanzberger-Konzept
DER VEREIN
Fragen RAT Tipp Geburt Übung Wissenscheck Film Alter CLIP
Harnblase
Blasenentzündung Erklärung
Kaiserschnitt
Kaiserschnittnarbe
Gurtfunktion ViDEO Prävention Lagerung Text Entleerungsstörung RückbilduNG Bauchmuskulatur rESTHARN Autotransfusion Lachen Bewegungsanalyse TONUSREGULATION download Übungsanleitung GEBURT BÜCKEN ADL Aufschubstrategie Schnüren durchblutung Soforthilfen Atmung leitlinieN Information Textbeitrag Hämorrhoiiden WISSENSFRAGEN ÖKONOMISCH TRAMPOLINFUNKTION Übungen KONTINENZPHYSIOTHERAPIE Schnürfunktion atemtherapie Heben Sectio Sectionarbe NARBENBEHANDLUNG
Anleitung
Bücken
Demomaterial
Tragen
Operation Kontinenz
Inkontinenz
Sphinktertraining
Sphinkter Verein
Kontinenzentwicklung
Kontinenzpflege
Ausscheidungsautonomie
SEXUALITÄT
Workshop
Befunde
BECKENBODENTHERAPIEBALL
FASZIEN
IMAGINATION.
EXPLOSIVLAUTE INSTRIKTION
Die Reflektorische Atemtherapie (RAT)
als Begleittherapie zum Tanzberger-Konzept®
Die
physiologische Wechselbeziehung der
Atemmechanik
Die craniale Bauchkapselwand =
"Lungenzwerchfell“
gibt
der caudalen Bauchkapselwand =
"Beckenzwerchfell“
in den Atemphasen
RHYTHMUS, wechselnde Richtung
und WECHSELNDEN TONUS
Mehr als 20.000 Atemimpulse pro Tag bewegen die Bauch- und Beckenorgane. Sie stimulieren antagonistisch die ventrolaterale, die dorsolaterale und die caudale Bauchkapselwand und initiieren reaktive Tonusveränderungen.
„Die Kraft einer Bewegung ist abhängig vom Atem“ 1
Die Bewegungsrichtung und die Intensität des Bewegungstonus u.a. des Diaphragma pelvis werden also durch die Bewegungsrichtung und den Bewegungstonus des Diaphragma pulmonale stimuliert:
Inspiratorisch wird der myofasziale Beckenboden durch den intraabdominell entstehenden Atemdruck exzentrisch und exspiratorisch durch den intraabdominell entstehenden Atemsog konzentrisch aktiviert.
Die
therapeutische Konsequenz
„Der Atem ist ein Heilmittel“, so die Atemtherapeutin und Gründerin des Atemhauses München, Herta Richter.
Was sind Physiotherapeuten per definitionem? Wir sind … Heilmittelerbringer!
Die zuvor beschriebene physiologische Wechselbeziehung muss also unter allen Umständen fester Bestandteil unserer physiotherapeutischen Angebote sein!
Auf diese Erkenntnis Renate Tanzbergers zurückgehend, wird die stimulierende Atemkraft im Tanzberger-Konzept® seit jeher zur Tonus(re)aktivierung der Beckenboden-Sphinkter-Einheit genutzt:
Es ist ein spezifisch „vom Atem gestütztes, physiotherapeutisches Kontinenz-Konzept“ 2.
Raum und Volumenbeziehung
Das Atemzugvolumen, abhängig vom Ausmaß des zur Verfügung stehenden und genutzten Atemraums, spielt für die Ausbreitung der Atembewegung - und damit auch für die dynamischen Tonusadaptationen der Beckenboden-Sphinkter-Einheit - eine entscheidende Rolle.
Wollen wir den Atem in der Beckenboden- und KontinenzPhysiotherapie als natürlichen Stimulus optimal nutzen, so ist unbedingt ein bestmöglicher „freier“ Atem(fluss) im Brust-, Bauch- und Beckenraum anzustreben!
Die
Wurzeln
der
RAT
Die Wurzeln der RAT gehen zurück auf die „Atemheilkunst“ des Internisten und Arztes für Naturheilkunde, Dr. med. Johannes Ludwig Schmitt.
Das Atemzwerchfell als wichtigster Atemmuskel spielte hierin, zusammen mit der größtmöglichen Wirbelsäulenbeweglichkeit als Vermittler der Atembewegung, eine zentrale Rolle.
Spezielle, in Dehnlagen angewandte, lösende Grifftechniken am Muskel-Sehne-Periostübergang und gezielt gesetzte Periost- und Schmerzreize (
a c t i o provozierten reflektorisch vertiefte Atemzüge r e a c t i o .
Befundorientierte Atemregulierung und Atemraumerweiterung waren, unter Beachtung der physiologischen Abläufe, das Ziel.
Die RAt nach Liselotte Brüne
Die Krankengymnastin Liselotte Brüne arbeitete seit Ende der 1950er Jahre mit Dr. Schmitt zusammen und gründete in den 1960er Jahren eine Praxis in München, in der sie die spezielle Form der „Schmitt’schen Atemmassage“ praktizierte, weiterentwickelte und ab den 1970er Jahren als „Reflektorische Atemtherapie“ im Sinne eines physiotherapeutischen Konzepts etablierte und lehrte.
Diese Form der Atem-Physiotherapie reguliert reflektorisch, also unwillkürlich, den natürlichen Atem und beeinflusst darüber auch verschiedene Körperfunktionen: „Ein frei schwingendes Atemzwerchfell lässt den Atem weit werden und aktiviert wichtige Regulationssysteme des Körpers.“ 4
So wird selbstredend auch
das Beckenboden- und Kontinenz-System
mit seinen Funktionen angesprochen!
Wie verläuft eine
RAT-BehandlunG?
Behandlungs
beginn
Mithilfe heißer Kompressen wird auf dem Rücken zwischen Os occipitale und Os coccygis ein erster Atemreiz, ggf. mit provozierter Sekretolyse, gesetzt und reflektorisch beantwortet. Auch werden Durchblutung und Stoffwechsel gefördert und der Tonus reguliert; man erinnere sich an die Head’schen Zonen und den kutiviszeralen Reflexbogen.
Behandlungs
verlauf
Mithilfe von Streichungen, gezielten Druckverschiebungen in Haut und Muskulatur und verschiedener Grifftechniken (Bsp.: Gabelgriff, Abziehgriff, Zirkelgriff) sowie spezifischen Reizgriffen werden u.a. SchmerzREIZE unterschiedlicher Intensität gesetzt, die eine reflektorisch verstärkte AtemREAKTION hervorrufen. Klopfungen und Vibrationen ergänzen die vorgenannten manuellen Techniken.
Behandlungs
abschluss
„Arbeite an Deinem Körper, dann kommt Deine Seele von selbst im Weichwerden des Körpers und der Atmung.“ (Dr. J. L. Schmitt)
Die passive Wärmeapplikation am Rücken und die manuellen Techniken am ganzen Körper haben Durchblutung und Trophik, u.a. der Atem- und der Atemhilfsmuskulatur, angeregt, ihren Tonus reguliert und den Körper mobilisiert. Auf diese Weise wurden Atemraum, Atemzugvolumen und Atembewegung erweitert, mit entsprechender Auswirkung auf andere Körpersysteme, wie z. B. dem Beckenboden-Sphinkter-System.
Dieses Befinden soll nun mithilfe von Yogastellungen und -übungen stabilisiert, Atmung und Entspannung sollen bewusst erspürt und wahrgenommen werden.
Verschiedene Yogastellungen, wie z.B. der Regenbogen, die Zwerchfellbrücke oder das offene Päckchen, und Yogaübungen, wie z.B. der Sonnengruß, stimulieren den Atem und die Nervenbahnen.
Warum die RAT als Begleittherapie zum Tanzberger-Konzept®?
„Beckenbodenzwerchfell, Zwerchfell und Stimmbänder sind drei übereinandergelagerte Segel. Werden sie von der Atemwelle erfasst, so schwingen sie miteinander, kraftvoll und weich.“ 3
Das Atemsystem und das Beckenboden-Sphinkter-System unterliegen einer unmittelbaren Wechselwirkung: Ausatemsog und Einatemdruck im Bauch-Beckenraum bedingen einen rhythmischen Tonus- und Bewegungswechsel im Diaphragma pelvis.
Je größer der Atemraum und das Atemvolumen sind und je kräftiger das Atemzwerchfell ist, umso intensiver sind die natürlichen Stimuli für das Kontinenzsystem.
Ein Thor, wer diese Zusammenhänge missachtet
und therapeutisch ungenutzt lässt!
Häufig erleben wir von Dysfunktionen betroffene Menschen, denen im sprichwörtlichen Sinne der Atem stockt.
Dysfunktionen des Kontinenzsystems – wie z. B. Drangymptomatik/Dranginkontinenz und/oder Belastungsinkontinenz von Blase und/oder Darm, Mischinkontinenz, Entleerungsstörung von Blase und/oder Darm, Senkungssymptomatiken von Beckenorganen und/oder Beckenboden ohne/mit Kontinenzdysfunktion und/oder eine erektile Dysfunktion – können einem den Atem in ihrer physischen Symptomatik, wie auch in ihren emotionalen und sozialen Auswirkungen wahrlich stocken lassen.
So geraten die mehr als 20.000 Atemstimuli ins Stocken. Das muss folglich entsprechende Auswirkungen auf die Bezugssysteme des Atemsystems, wie z. B. auf das Kontinenzsystem, haben!
Es kann in logischer Konsequenz sehr wertvoll und in manchen Fällen auch unerlässlich sein, zu Behandlungsbeginn initial mithilfe atemtherapeutischer Maßnahmen im Sinne der Atemraumerweiterung und der Atemreaktivierung zu arbeiten.
Denn: Kommt der Atem aus dem Stocken, so hat das zwangsläufig auch eine rhythmisierende, d. h. lösende Auswirkung auf das myofasziale Kontinenzsystem.
Reiz und Reaktion, actio et reactio, spielen sowohl in der Atemphysiologie als auch in der Physiologie der myofaszialen Kontinenz eine gleichermaßen zentrale Rolle.
Das Atemsystem und das Kontinenzsystem,
Reiz und Reaktion,
sind unbedingte (Kooperations-)Partner.
Was also läge näher, als die Reflektorische Atemtherapie im Sinne eines passgenauen Schlüssel-Schloss-Prinzips in der atemgestützten Beckenboden-Sphinkter-Physiotherapie
- als gleichermaßen somatische und psychoemotionale Unterstützung - einzusetzen!?!
1
2
3
4
Dr. med. Johannes Ludwig Schmitt, Das Hohelied vom Atem, Fotok. Retrographischer Betrieb Darmstadt, 4. Auflage 1966, S. 128
Renate Tanzberger in „Erinnerungen an Herta Richter“, Atemheilkunst e.V., 2013
Herta Richter: Der Atem – das Leben, Vorträge, Aufsätze, Tagebuchnotizen, 1979 bis 2011, S. 21
https://reflektorische-atemtherapie.de
TIPP
Die stenosiebte Ausatmung
auf dem vorderen CH
aus dem Tanzberger-Konzept
Video und mehr

