Das Tanzberger-Konzept

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Die Reflektorische Atemtherapie (RAT)

als Begleittherapie zum Tanzberger-Konzept®

Die physiologische Wechselbeziehung der Atemmechanik        

Die craniale Bauchkapselwand =

 "Lungenzwerchfell

gibt

der caudalen Bauchkapselwand =

"Beckenzwerchfell

in den Atemphasen

RHYTHMUS, wechselnde Richtung und WECHSELNDEN TONUS

Mehr als 20.000 Atemimpulse pro Tag bewegen die Bauch- und Beckenorgane. Sie stimulieren antagonistisch die ventrolaterale, die dorsolaterale und die caudale Bauchkapselwand und initiieren reaktive Tonusveränderungen. 


„Die Kraft einer Bewegung ist abhängig vom Atem“ 1


Die Bewegungsrichtung und die Intensität des Bewegungstonus u.a. des Diaphragma pelvis werden also durch die Bewegungsrichtung und den Bewegungstonus des Diaphragma pulmonale stimuliert: 

Inspiratorisch wird der myofasziale Beckenboden durch den intraabdominell entstehenden Atemdruck exzentrisch und exspiratorisch durch den intraabdominell entstehenden Atemsog konzentrisch aktiviert.

Die therapeutische Konsequenz

„Der Atem ist ein Heilmittel“, so die Atemtherapeutin und Gründerin des Atemhauses München, Herta Richter.

Was sind Physiotherapeuten per definitionem? Wir sind …  Heilmittelerbringer


Die zuvor beschriebene physiologische Wechselbeziehung muss also unter allen Umständen fester Bestandteil unserer physiotherapeutischen Angebote sein! 

Auf diese Erkenntnis Renate Tanzbergers zurückgehend, wird die stimulierende Atemkraft im Tanzberger-Konzept® seit jeher zur Tonus(re)aktivierung der Beckenboden-Sphinkter-Einheit genutzt:

Es ist ein spezifisch vom Atem gestütztes, physiotherapeutisches Kontinenz-Konzept“ 2.

Raum und Volumenbeziehung


Das Atemzugvolumen, abhängig vom Ausmaß des zur Verfügung stehenden und genutzten Atemraums, spielt für die Ausbreitung der Atembewegung - und damit auch für die dynamischen Tonusadaptationen der Beckenboden-Sphinkter-Einheit - eine entscheidende Rolle. 

Wollen wir den Atem in der Beckenboden- und KontinenzPhysiotherapie als natürlichen Stimulus optimal nutzen, so ist unbedingt ein bestmöglicher „freier“ Atem(fluss) im Brust-, Bauch- und Beckenraum anzustreben! 

Die Wurzeln der RAT

Die Wurzeln der RAT gehen zurück auf die „Atemheilkunst“ des Internisten und Arztes für Naturheilkunde, Dr. med. Johannes Ludwig Schmitt. 

Das Atemzwerchfell als wichtigster Atemmuskel spielte hierin, zusammen mit der größtmöglichen Wirbelsäulenbeweglichkeit als Vermittler der Atembewegung, eine zentrale Rolle. 

Spezielle, in Dehnlagen angewandte, lösende Grifftechniken am Muskel-Sehne-Periostübergang und gezielt gesetzte Periost- und Schmerzreize (

a c t i o provozierten reflektorisch vertiefte Atemzüge r e a c t i o .

Befundorientierte Atemregulierung und Atemraumerweiterung waren, unter Beachtung der physiologischen Abläufe, das Ziel. 

Die RAt nach Liselotte Brüne


Die Krankengymnastin Liselotte Brüne arbeitete seit Ende der 1950er Jahre mit Dr. Schmitt zusammen und gründete in den 1960er Jahren eine Praxis in München, in der sie die spezielle Form der „Schmitt’schen Atemmassage“ praktizierte, weiterentwickelte und ab den 1970er Jahren als „Reflektorische Atemtherapie“ im Sinne eines physiotherapeutischen Konzepts etablierte und lehrte.


Diese Form der Atem-Physiotherapie reguliert reflektorisch, also unwillkürlich, den natürlichen Atem und beeinflusst darüber auch verschiedene Körperfunktionen: „Ein frei schwingendes Atemzwerchfell lässt den Atem weit werden und aktiviert wichtige Regulationssysteme des Körpers.“ 4


So wird selbstredend auch

das Beckenboden- und Kontinenz-System

mit seinen Funktionen angesprochen!

Wie verläuft eine RAT-BehandlunG?

Behandlungs

beginn


Mithilfe heißer Kompressen wird auf dem Rücken zwischen Os occipitale und Os coccygis ein erster Atemreiz, ggf. mit provozierter Sekretolyse, gesetzt und reflektorisch  beantwortet. Auch werden Durchblutung und Stoffwechsel gefördert und der Tonus reguliert; man erinnere sich an die Head’schen Zonen und den kutiviszeralen Reflexbogen. 

Behandlungs

verlauf


Mithilfe von Streichungen, gezielten Druckverschiebungen in Haut und Muskulatur und verschiedener Grifftechniken (Bsp.: Gabelgriff, Abziehgriff, Zirkelgriff) sowie spezifischen Reizgriffen werden u.a. SchmerzREIZE unterschiedlicher Intensität gesetzt, die eine reflektorisch verstärkte AtemREAKTION hervorrufen. Klopfungen und Vibrationen ergänzen die vorgenannten manuellen Techniken.


Behandlungs

abschluss


„Arbeite an Deinem Körper, dann kommt Deine Seele von selbst im Weichwerden des Körpers und der Atmung.“  (Dr. J. L. Schmitt) 


Die passive Wärmeapplikation am Rücken und die manuellen Techniken am ganzen Körper haben Durchblutung und Trophik, u.a. der Atem- und der Atemhilfsmuskulatur, angeregt, ihren Tonus reguliert und den Körper mobilisiert. Auf diese Weise wurden Atemraum, Atemzugvolumen und Atembewegung erweitert, mit entsprechender Auswirkung auf andere Körpersysteme, wie z. B. dem Beckenboden-Sphinkter-System.


Dieses Befinden soll nun mithilfe von Yogastellungen und -übungen stabilisiert, Atmung und Entspannung sollen bewusst erspürt und wahrgenommen werden. 

Verschiedene Yogastellungen, wie z.B. der Regenbogen, die Zwerchfellbrücke oder das offene Päckchen, und Yogaübungen, wie z.B. der Sonnengruß, stimulieren den Atem und die Nervenbahnen. 

Warum die RAT als Begleittherapie zum Tanzberger-Konzept®?


„Beckenbodenzwerchfell, Zwerchfell und Stimmbänder sind drei übereinandergelagerte Segel. Werden sie von der Atemwelle erfasst, so schwingen sie miteinander, kraftvoll und weich.“


Das Atemsystem und das Beckenboden-Sphinkter-System unterliegen einer unmittelbaren Wechselwirkung: Ausatemsog und Einatemdruck im Bauch-Beckenraum bedingen einen rhythmischen Tonus- und Bewegungswechsel im Diaphragma pelvis.


Je größer der Atemraum und das Atemvolumen sind und je kräftiger das Atemzwerchfell ist, umso intensiver sind die natürlichen Stimuli für das Kontinenzsystem.


Ein Thor, wer diese Zusammenhänge missachtet

und therapeutisch ungenutzt lässt! 

Häufig erleben wir von Dysfunktionen betroffene Menschen, denen im sprichwörtlichen Sinne der Atem stockt. 

Dysfunktionen des Kontinenzsystems – wie z. B. Drangymptomatik/Dranginkontinenz und/oder Belastungsinkontinenz von Blase und/oder Darm, Mischinkontinenz, Entleerungsstörung von Blase und/oder Darm, Senkungssymptomatiken von Beckenorganen und/oder Beckenboden ohne/mit Kontinenzdysfunktion und/oder eine erektile Dysfunktion – können einem den Atem in ihrer physischen Symptomatik, wie auch in ihren emotionalen und sozialen Auswirkungen wahrlich stocken lassen. 


So geraten die mehr als 20.000 Atemstimuli ins Stocken. Das muss folglich entsprechende Auswirkungen auf die Bezugssysteme des Atemsystems, wie z. B. auf das Kontinenzsystem, haben!

Es kann in logischer Konsequenz sehr wertvoll und in manchen Fällen auch unerlässlich  sein, zu Behandlungsbeginn initial mithilfe atemtherapeutischer Maßnahmen im Sinne der Atemraumerweiterung und der Atemreaktivierung zu arbeiten.

Denn: Kommt der Atem aus dem Stocken, so hat das zwangsläufig auch eine rhythmisierende, d. h. lösende Auswirkung auf das myofasziale Kontinenzsystem. 

Reiz und Reaktion, actio et reactio, spielen sowohl in der Atemphysiologie als auch in der Physiologie der myofaszialen Kontinenz eine gleichermaßen zentrale Rolle. 

Das Atemsystem und das Kontinenzsystem,

Reiz und Reaktion,

sind unbedingte (Kooperations-)Partner.


Was also läge näher, als die Reflektorische Atemtherapie im Sinne eines passgenauen Schlüssel-Schloss-Prinzips in der atemgestützten Beckenboden-Sphinkter-Physiotherapie 

- als gleichermaßen somatische und psychoemotionale Unterstützung -  einzusetzen!?!

1

2

3

4

Dr. med. Johannes Ludwig Schmitt, Das Hohelied vom Atem, Fotok. Retrographischer Betrieb Darmstadt, 4. Auflage 1966, S. 128

Renate Tanzberger in „Erinnerungen an Herta Richter“, Atemheilkunst e.V., 2013

Herta Richter: Der Atem – das Leben, Vorträge, Aufsätze, Tagebuchnotizen, 1979 bis 2011, S. 21

https://reflektorische-atemtherapie.de

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