Das Tanzberger-Konzept

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PHYSIKALISCHE BEGLEITMAßNAHMEN

Das Tanzberger-Konzept kennt mehrere, sich ideal ergänzende Bausteine,

die mit Blick auf das multifaktorielle Kontinenzsystem präventiv und kurativ eingesetzt werden.


Einer dieser Bausteine sind die  Physikalischen Begleitmaßnahmen. 

Ziele der Physikalischen Begleitmaßnahmen



  1. Durchblutungsverbesserung

Durch einen Kältereiz kommt es

  • primär zu einer Vasokonstriktion
  • und im Anschluss daran reaktiv zu einer Vasodilatation

Bei einem Wärmereiz kommt es

  • direkt zu einer reaktiven Vasodilatation

2. Verbesserung der Gewebetrophik 


Unter anderem betrifft dies die in der Urethra und im Dickdarm/Enddarm befindlichen Schleimhäute:


  • In der Harnröhre sind diese so angeordnet, dass sie in der Speicherphase sternförmig ineinandergreifen, das Lumen von innen abdichten und einen Feinverschluss zur Kontinenzsicherung durchführen können. Dieses steht wie oben beschrieben in direktem Zusammenhang mit dem submukösen Gefäßplexus.


  • Im Analkanal liegen sie als ringförmig angeordnete Schleimhautsäulen / Columnae analis vor. Auch hier erfüllen sie den Zweck eines sogenannten inneren Tamponverschlusses.

Durch eine Verbesserung der Durchblutung kann die Funktion des kontinenzsichernden analen und urethralen Schwellkörperverschlusses / submukösen Venenpolsters verbessert werden.


Durchblutung bedeutet Nährstoffe und Erhöhung des Stoffwechsels für jedes Gewebe.

  • Durch die Füllung des venösen Gefäßplexus wird eine Kompression auf die Harnröhre ausgeübt.
  • Die Schleimhautfalten greifen sternförmig ineinander und verschließen das Lumen der Urethra wasserdicht. 

3. TONUSREGULIERUNG


Je nach der aktuellen Bedürfnislage können sich die Physikalischen Maßnahmen auf den Körper als anregend oder auch dämpfend auswirken. 


Hypertones Gewebe wird zur Entspannung,

hypotones Gewebe zur Aktivierung angeregt.


Es kommt also in beiden Fällen zu einer Tonusadaptation in Richtung Eutonus, welcher die Grundvoraussetzung für ein suffizientes Arbeiten z.B. der Beckenboden-Sphinkter-Einheit ist. 

4. SCHMERZREDUKTION


Thermische wie auch mechanische Reize können sowohl krampflösend, entspannend oder betäubend wirken, als auch durch vegetative Umstimmung dämpfend oder anregend.

So resultiert die Schmerzreduktion direkt aus der Regulation in Richtung Eutonus


Denn:

Eutones Gewebe befindet sich in einem gesunden Spannungsgleichgewicht und schmerzt nicht!

5. Sensorische Stimulation


Lokal, segmental und vegetativ


Thermische Reize wie Wärme oder Kälte werden lokal - also direkt am Erfolgsgebiet oder auch segmental (Headsche Zonen) appliziert. So kann durch den cutiviszeralen Reflexbogen Einfluss auf die Organe und Strukturen des Beckens genommen werden.

6. Atemstimulation


Gerade unter Einwirkung von Kältereizen kommt es reflektorisch zu einer Atemvertiefung.  Da das Zwerchfell bekanntlich der dynamische Rhythmusgeber für die Beckenboden-Sphinkter-Einheit ist, wirkt sich auch die vertiefte Atmung positiv auf die Kontinenzfähigkeit aus.


Durch die vergrößerte Atembewegung kommt es zu einem größeren Sog und Druck in den Bauchkapselwänden. Das erfordert mehr Dynamik an den Bauchkapselwänden und somit auch an den Beckenboden-Sphinkter-Strukturen. Diese Verbesserung der Reaktionsfähigkeit ist für ein kontinentes Arbeiten der Beckenboden-Sphinkter-Strukturen essentiell.


Beispielsweise erleben singende Menschen die stimmigste  Form aller psychosomatischen Vorteile, die eine derartig angeregte Atmung zu bieten vermag.

Die mechanischen Reize werden durch Zug, Druck oder Sog auf Haut, Unterhaut oder Faszien ebenfalls lokal oder segmental bzw. in den Reflexzonen abgegeben. Das können zum Beispiel Striche aus der BGM nach Leube/Dicke sein oder auch schröpfende Massage am Rücken in den Headschen Zonen aber auch gezieltes Arbeiten mit den Grifftechniken der Reflexzonentherapie am Fuß.

Physikalische Maßnahmen wirken – wie oben beschrieben – vielfältig auf das Kontinenzsystem. Aus diesem Grund sind sie nicht nur begleitend, sondern ein eigener und gleichberechtigter Baustein für die systemisch-funktionelle Behandlung im Tanzberger-Konzept! 


Physikalische Maßnahmen sind zum einen direkt oder indirekt an die Hydrotherapie nach Kneipp angelehnt, zum anderen an die Reflexzonentherapien.

Beispiele für physikalische Begleitmaßnahmen sind:


  • Das Kaltwasserabklatschen aus dem Tanzberger-Konzept
  • Der kalte Knieguss aus der Hydrotherapie nach Kneipp
  • Die heiße Rolle aus der Hydrotherapie nach Kneipp 
  • Der Heublumensack nach Kneipp
  • Der temperaturansteigende Lumbalguss aus der Hydrotherapie nach Kneipp
  • Sitzbäder mit und ohne Zusatz von ätherischen Ölen
  • Die Bindegewebsmassage
  • Die Schröpfmassage
  • Die Reflexzonentherapie am Fuß
  • Die Akupunktmassage
  • und vieles mehr

Literatur:


  • R. Tanzberger et al., Der Beckenboden - Funktion, Anpassung und Therapie, 4. Auflage, Elsevier GmbH München
  • Kneipp-Bund, https://www.kneippbund.de

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