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Das Tanzberger-Konzept

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Die aufrechte Körperhaltung und der Beckenboden

Elementare anatomische und physiologische Aspekte als Diskussionsgrundlage


Nach dem Motto: “Alles hat mit allem zu tun“, sind Haltungsübungen per se nie verkehrt. Ganz besonders nicht in heutigen Zeiten moderner Marathon-Sitzerei verbunden mit entsprechenden Wirbelsäulen-Fehlhaltungen. 


Die entlastende Botschaft: Im Rahmen präventiver oder kurativer Angebote für die Beckenboden-Sphinkter-Einheit genügt der einfache Hinweis auf die „alles entscheidende“ Extensionsstellung der BWS. Der banale Haltungstipp, der Umwelt einen virtuellen Button o.ä. auf dem Sternum zu präsentieren, verwirklicht die Haltungsverbesserung umgehend und ökonomisch.


 „Der Tonus des Beckenbodens steigt oder fällt mit der Stellung der Brustwirbelsäule“ (R. Tanzberger).


Unserer Erfahrung entsprechend ist das vorgenannte Bild zur Anbahnung und Umsetzung der dynamisch extensorisch stabilisierten BWS vollkommen ausreichend.

Zur Erinnerung


Die flektierte Einstellung der Wirbelsäule geht funktionell mit der aktiven Insuffizienz der Bauchmuskulatur einher; Ursprung und Ansatz sind stark angenähert. Dementsprechend reduziert sind ihr Tonus und ihre Kontraktionsbedingungen. Auch der Beckenboden, zur ventralen myofaszialen Kette gehörend, verliert in der Konsequenz weiterlaufend an tonischer Spannkraft und Reaktionsfähigkeit.

Allerdings sollte dieser tonische Zusammenhang im Umkehrschluss nicht dazu verleiten, dem Diaphragma pelvis, sprich dem Beckenboden, eine Mitfunktion an der aufrechten Haltung zuzuschreiben.

Welche biologischen Funktionen sind mit dem Beckenboden verbunden bzw. nicht verknüpft?


Antworten in Bezug zur Herstellung der vertikalen Haltung: 


Seine gesunde, horizontale Zugspannung

- im Tanzberger-Konzept® als sog. Gurtfunktion beschrieben -

  • bewirkt die „schwebende“ Position der Beckenorgane (Richter) knapp oberhalb des Beckenbodens,
  • entlastet ihn,
  • sichert die Topographie der Beckenorgane
  • verhindert so Senkungserscheinungen.

>>> Wie soll aus seiner horizontalen Position heraus gleichzeitig ein vertikalisierender Einfluss auf die Wirbelsäule entstehen?


Zu seinen täglichen Funktionen

gehören außerdem seine - durch die Vorgänge um Speicherung und Entleerung von Harn, Wind und Stuhl - permanent wechselnden, reaktiven Tonusadaptationen.

>>> Man stelle sich praktisch vor, wie problematisch es für den Erhalt der aufrechten Haltung wäre, wenn diese jedes Mal, angepasst an den reduzierten Entleerungs-Tonus des Beckenbodens, labilisiert würde und aus dem Gleichgewicht käme. Auch würde die „weichere“ muskuläre Situation prä- und perimenstruell bzw. peri- und postmenopausal funktionell nicht zur Aufrichtungsleistung passen. 


Eine wesentliche Aufgabe des weiblichen Beckenbodens i

st es, die natürliche, vaginale Geburt zu ermöglichen. 

>>> Man stelle sich nochmals vor, der Beckenboden wäre an der Aufrichtung beteiligt. Welch kräftige Muskelfasern hätten sich - in Anpassung an diese dafür nötige Kraftleistung - entwickeln müssen. Dadurch wäre die physiologisch notwendige, elastische Nachgiebigkeit zur Geburt kaum noch gegeben. Aus diesem physiologischen Grund besitzt der Beckenboden einen leichter dehnbaren, nur schmalen Muskel-Querschnitt von ca.1,5 cm. 


Fazit

Funktionell sind Beckenbodenleistungen - wie oben beschriebenen - mit lebenswichtigen Funktionen verbunden, die er nicht erfüllen könnte, wäre er auch an der aufrechten Körperhaltung beteiligt. 


Für die dynamisch-stabile Vertikalisierung des Menschen im Raum hat die Evolution ganz eigene Gestaltungskräfte hervorgebracht.



QUELLEN:

  • Meert, Guido, F., Das Becken aus osteopathischer Sicht, Elsevier Verlag, 4. Auflage 2017
  • Richter, Kurt, Gynäkologische Chirurgie des Beckenbodens, Thieme Verlag 1998
  • Rohen, Johannes, W., Funktionelle Anatomie des Menschen, Schattauer Verlag, 9. Auflage 2000
  • Tanzberger, Renate et al, Der Beckenboden - Funktion, Anpassung und Therapie, Das Tanzberger-Konzept®, Elsevier GmbH München, 4. Auflage 2019 


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