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Das Tanzberger-Konzept

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Liebe Kollegin, 

lieber Kollege,

triffst Du in Deinem Arbeitsalltag auch immer wieder auf die von Harn- und/oder Stuhldrang gequälten Menschen, die oftmals eine lange Odyssee hinter sich haben, bis sie sich schließlich hilfesuchend an Dich wenden und eine neue Perspektive zur Selbsthilfe suchen?


Was nur Wenige wissen ist, dass diese Form der Selbsthilfe noch relativ jung ist:


  • Bis in die Anfänge der 1990er Jahre wurde das Symptom „Drang“ ärztlicherseits ausschließlich medikamentös behandelt.
  • In der Physiotherapie gab es für diese urologische Störung keine Angebote. 
  • Bis heute hat sich an dieser Situation nicht allzu viel geändert. 
  • Obwohl Renate Tanzberger bereits 1996, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bayerischen Landesverbandes der Krankengymnasten im ZVK e. V., dieses Thema zum ersten Mal in einem vielbeachteten Workshop aufgegriffen hatte, blieb eine Breitenwirkung lange Zeit aus.


Die Initialzündung damals war das Buch des australischen Urologen Richard Millard mit dem Titel: Vom Drang zur Pein, Ehrenwirth 1992. 


Die ärztliche Diagnose auf dem (deutschen) Behandlungsrezept verwies jedoch weiterhin nur auf die Diagnose „Stressinkontinenz“ (jetzt: Belastungsinkontinenz). Im anamnestischen Interview dagegen stellte sich immer öfter heraus, dass viele Patient:innen auch unter Drang-Attacken litten, also eine sog. Mischinkontinenz aufwiesen. 


In den anschließenden Jahren entwickelte Renate Tanzberger unter Mithilfe vieler Patient:innen verschiedene Drang-Aufschub-Strategien, die sie später in ihrem Fachbuch zum Tanzberger-Konzept veröffentlichte (1. Auflage 2004 ff).


An dieser Stelle muss konstatiert werden, dass der seitens der Patient:innen beschriebenen Drang-Störung weder eine neurologische noch eine entzündliche oder maligne Ursache zugrunde lag. 

Die Auslöser für den Harn- oder Stuhldrang standen vielmehr eindeutig mit psychomotorischen Harn- und/oder Wind- und/oder Stuhl-Verlustängsten in Zusammenhang. Wir sprechen hier von einem psychogenen Drangmuster.


Diese Erkenntnisse leiteten die inzwischen bekannten De-Konditionierungen ein, die wir Aufschubstrategien nennen.

Im Tanzberger-Konzept werden fünf unterschiedliche Abschaltmechanismen genutzt, die den konditionierten, heftigen, vorzeitigem Drang kurzfristig aufzuschieben helfen können.

Zur Erinnerung: 

Die probaten Nothilfen zum Drangmanagement wirken über folgende Mechanismen:

Psychovegetativ:

-       „Das Speichergespräch“ mit Blase und Darm und/oder

-       „Das Schnürgespräch“ mit dem urethralen oder analen Schließmuskel, den sog. „Schnürern“.


Reflektorisch:

-       „Fingerdruck gegen Blasendruck“ - Druck auf die Klitoris bzw. die Peniskuppe führt reflektorisch zum Verschluss   

         der Ausscheidungskanäle (Auslösen des Bulbocavernosusreflexes).


Reflektorisch:

-        „Virtuelles Bonbon-Lutschen“ – Stimulation der urogenitalen Reflexzonen hinter den oberen und unteren       

         Schneidezähnen, s. Zahnschema nach Dr. Voll


Reaktiv:

-        „Tipp Tipp Tipp - die schnelle Haltespannung“: Reaktive Spannungserhöhung in der Beckenboden-   

         Sphinktermuskulatur


Neuro-Mechanische Notbremse: 

-        urethral: „Beine kreuzen mit fester Anspannung der Adduktoren“, gibt Druck auf die Klitoris / die Peniskuppe   

          (Bulbocavernosusreflex)


Mechanische Notbremse:

-        anal: „Pobacken-Notbremse“ -> Kräftiges Anspannen der Glutealmuskulatur: baut über das Fettpolster der Fossa 

         ischioanalis Gegendruck auf

Die stenosierte Ausatmung als Verstärkung

Unter Anwendung der „stenosierten Ausatemtechnik auf dem vorderen CH“ in Kombination mit den o.g. Aufschubstrategien können ebendiese verstärkt werden (Ausnahme: „Virtuelles Bonbon-Lutschen“). 


Auch können die jeweiligen Strategien miteinander verknüpft angewandt werden und einander auf diese Weise verstärken; es sollten jedoch nicht mehr als zwei Strategien miteinander kombiniert werden.


Eine ausführliche Beschreibung der Aufschubstrategien bei vorzeitigem, kaum zu beherrschendem Drang findet ihr im Fachbuch zum Tanzberger-Konzept: „Der Beckenboden – Funktion, Anpassung und Therapie“, 4. Auflage 2019, Kapitel 11.2.4


Interpretation: Aufschubstrategien als Selbsthilfe

Von psychogener Drangsymptomatik oder Dranginkontinenz betroffene Patient:innen setzen die Aufschubstrategien als Not-Lösung, mit dem Ziel, die Toilette kontinent zu erreichen, ein. 


Ziele der Aufschubstrategien sind:

  • Seelische & körperliche Gelassenheit und Beruhigung bei schwer zu bewältigenden  Drangsignalen von Blase und/oder Darm
  • Stressfreiheit und Zeitgewinn
  • Um-Konditionierung des persönlichen Verhaltens
  • De-Konditionierung der psychosomatischen Fehlsteuerung 
  • Erhöhung der Blasen- und Enddarm-Anpassungsfähigkeit (Compliance). 
  • Stressfreie und uneingeschränkte Teilhabe am sozialen Leben 
  • Erhalt des Selbstwertgefühls durch zuverlässige kontinente Drang-Bewältigung

Zurück zur anfänglich gestellten Frage


Triffst Du in Deinem Arbeitsalltag auch immer wieder auf die von Harn- und/oder Stuhldrang gequälten Menschen, die oftmals eine lange Odyssee hinter sich haben, bis sie sich schließlich hilfesuchend an Dich wenden und eine neue Perspektive zur Selbsthilfe suchen?


DANN HABEN WIR HIER EIN PAAR BEITRÄGE ALS  T I P P  FÜR DICH

Die Schnürgeste

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Das Speichergespräch & Download

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Tipp Tipp Tipp, die schnelle Haltespannung & Download

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Virtuelles Bonbon lutschen

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Information & Download

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